„Wirklich, das Boot fährt ausschließlich mit Solarenergie?“

„Wirklich, das Boot fährt ausschließlich mit Solarenergie?“

„Are you serious? Your boat is powered by solar energy only?“

„Ca, c’est vraiment extraordinaire – un bateau qui est alimenté uniquement par l’énergie solaire.“

So oder ähnlich reagieren viele, die die SolarWave sehen oder besuchen und sind sehr interessiert, das Bootskonzept der SolarWave zu verstehen. Dieses unterscheidet sich allerdings wesentlich von den bekannten Bootskonzepten und der Vorstellung davon, wie ein Boot „funktioniert“.  

Im Revier der ionischen Inseln sind Motorboote und Segelboote unterwegs, Eignerboote und sehr viele Charteryachten. 

Eignersegelyacht hoch am Wind bei Windstärke 5 vor Korfu, Juli 2019
Klassische Motoryacht bei Windstärke 4 auf dem Weg nach Korfu, Juli 2019
Charter Segelyacht bei idealem Kurs und Segelwind mit Windstärke 4, unter Motor vor Korfu, Juli 2019

Segelboote fahren häufig unter Motor. Warum?

Segelboote werden im Revier der Ionischen Inseln  gerne gechartert um mit der Familie und Freunden einen tollen Urlaub zu verbringen und natürlich auch um zu segeln. Im Sommer windet es im Revier der Ionischen Inseln vormittags eher selten. Im Laufe des Nachmittags kommt meist Wind auf, dann bläst es moderat bis in die frühen Abendstunden, danach wird es wieder sehr ruhig. Der Wind kommt hier bei der meist stabilen Wetterlage im Sommer nachmittags meist aus Nordwesten.

Die Chartersegelschiffe werden meist für 1-2 Wochen gechartert und die Crews planen eine bestimmte Route, einen Törn, wollen abends ankern, oft in der Nähe einer kleinen Ortschaft, oder in eine Marina fahren, um Diesel und Wasser zu bunkern und sich an Landstrom anzuschließen. Das heißt, dass sie pro Tag eine bestimmte Strecke in eine bestimmte Richtung fahren wollen. Da es manchmal nicht genügend Wind hat, manchmal zu viel und oft auch Wind aus der falschen Richtung, wird sehr häufig der Motor angeworfen und die Segelschiffe motoren, statt zu segeln. Dazu kommt, dass die Crews, da sie meist nur einmal im Jahr segeln, nicht die Routine und die Erfahrung haben bei stärkerem Wind unterwegs zu sein oder viele Stunden zu kreuzen. Oft sind es auch Familien mit Kindern, und diese wollen natürlich nicht nur den ganzen Tag in der Pflicht, also im Cockpit des Bootes sitzen, sondern auch schwimmen und sich bewegen. 

Den Motor auf einem Segelschiff benötigt man außerdem, um Strom an Bord zu erzeugen, für die elektrischen Geräte, den Bord-PC, den Kühlschrank, die Beleuchtung und auch das Aufladen der vielen Mobiltelefone. Deshalb läuft der Motor häufig auch bei gesetzten Segeln. Das ist leicht am Kühlwasser zu erkennen.

So – und dann erzählen wir interessierten Besuchern, dass die SolarWave wind- und vor allem dieselunabhängig unterwegs ist. Das erzeugt sehr viele AHA – Effekte. Die Solarzellen produzieren nicht nur ausreichend Energie für den Vortrieb für schöne Tagestouren, relativ unabhängig von der Windrichtung, sondern auch ausreichend Energie für einen „Wassermacher“ (Meerwasserentsalzung zur Trinkwassergewinnung), einen großen Kühlschrank, den Herd, Heißwasser für die Dusche und die Spüle, die Waschmaschine und genügend Energie für alle anderen elektrischen Verbraucher. Dadurch ist die SolarWave energie- und wasserautark und ankert während der Saison ausschließlich – denn es gibt keinen Grund Diesel, Strom oder Wasser in einer Marina zu tanken. Das erzeugt Begeisterung und leuchtende Augen. 

SolarWave in Fahrt bei Sonnenschein mit entfernter Bewölkung und sehr leichtem Wind, Korfu, Juli 2019

Aber wie jedes System, das mit „erneuerbaren Energien“ betrieben wird, ist auch die SolarWave nicht wetterunabhängig: Fakt ist, die SolarWave ist sonnenabhängig unterwegs. Wenn die Sonne nicht scheint, muss man mit der Energie haushalten und weniger und langsamer fahren oder auch mal länger an einem Ort bleiben. Wenn die Tage kürzer sind, reduziert das die Reichweite. Im Frühjahr und im Herbst, wenn Segelschiffe ihre große Zeit haben, dann ist Solarfahren nur noch eingeschränkt möglich. Und selbst wenn die Sonne den ganzen Tag im Hochsommer scheint, kann die SolarWave trotzdem nur relativ langsam fahren. 4-5 Knoten ist das Durchschnittstempo der SolarWave. Ein Solarboot auf dem mehrere Personen mitfahren und leben können ist keine Rennmaschine. Ein Solarboot benötigt auch ausreichend Fläche für die Solarpaneele, da sonst der Ertrag nicht ausreicht. Aus dem Grund ist die SolarWave ein Katamaran. 

Der ganz große Unterschied ist, dass die SolarWave als reines solarangetriebenes Elektroboot nicht die Meere verschmutzt, da sie keine Abgase ins Meer einbringt. Als Nebeneffekt ist sie als Solarboot komfortabel, ruhig und sehr sicher zu fahren. 

Wären also Solarboote eine tolle Ergänzung der klassischen Chartersegelflotte? Absolut. Im richtigen Revier, zur richtigen Jahreszeit und mit der richtigen Erwartungshaltung von Vercharterer und Charterkunde.