Autonome Schiffe und Solarschiffe
Die Kosten im Seetransport werden aktuell ganz wesentlich bestimmt durch Kosten für das Schiff, den Treibstoff und das Personal. Autonome Schiffe versprechen, die Personalkosten sehr deutlich zu reduzieren, da fahrendes Personal nicht mehr benötigt wird.
Das ermöglicht auch, die Treibstoffkosten durch deutlich langsameres Fahren zu reduzieren. Das langsamere Fahren wurde nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 2008 weltweit angewendet und führte zu einer signifikanten Reduktion der Emissionen der weltweiten Schifffahrt. Die Möglichkeit, durch langsame Fahrt die Kosten zu optimieren, ist begrenzt durch die Anforderungen der Kunden an die Transportgeschwindigkeit und die Mehrkosten für Schiff und Personal pro Tonnenseemeile durch die reduzierte Jahrestransportleistung der Schiffe.
Die Mehrkosten für das Personal durch die längere Fahrtdauer lassen sich bei autonomen Schiffen vermeiden.
Zumindest für die Transportaufgaben bei denen eine geringe Geschwindigkeit (4-8 kn) toleriert werden kann ist der Einsatz von autonomen Solar-Schiffen realistisch. Diese autonomen Schiffe werden sich deutlich unterscheiden von der Flotte der Frachtschiffe, die heute in Fahrt und Bau ist, da die geänderten Parameter (Besatzung, Geschwindigkeit, Antrieb, Ladung, Versicherung, Be-/Entladung, Verteilzentren) ganz neue Konzepte für die gesamte Logistikkette aus Schiffen, Terminals, Häfen, Kanälen, Steuerung und Services ermöglichen.
Vorstellbar ist ein Wechsel von den Giganten der Frachtschifffahrt hin zu einem Schwarm von kleineren Transporteinheiten, die einen Wechsel zu einer umweltverträglichen Antriebs- und Betriebstechnik durch ausschließliche Nutzung von Solarenergie ermöglichen.
Das Beitragsbild (Copyright by Wärtsilä) zeigt eine Gruppe von in Formation fahrenden autonomen Transportschiffen. Durch die Fahrt in Forrmation wird der Wellenwiderstand für die hinteren Schiffe deutlich reduziert so dass eine geringere Antriebsleistung für die gewünschte Geschwindigkeit ausreicht. Das Fahren im Konvoi ist Bestandteil eines Szenarios, das Wärtsilä im Rahmen der Vision der zukünftigen Schiffahrt vorgestellt hat. Wärtsilä ist ein führender globaler Anbieter für fortschrittliche Technologien und Lebenszykluslösungen für den Schiffahrts- und Energiemarkt. Wir verwenden das Bild mit freundlicher Genehmigung von Wärtsilä.
Die Formationsfahrt gleicht den hydrodynamischen Nachteil der kleineren Schiffe im Vergleich zu größeren Schiffen zumindest teilweise aus. Sie wird auch bei der autonomen Logistik auf der Straße eine wichtige Rolle spielen um die Energieffizienz zu verbessern. Dies bietet Daimler als führender LKW-Hersteller unter der Bezeichnung Platooning für die eigene LKW-Flotte im Rahmen der Vernetzung der LKWs an.