Küstenpanorama mit Photosynth

Küstenpanorama mit Photosynth

Im Bereich Geographie / Geodäsie dokumentieren wir die Küstenstrukturen. Ziel unseres Projekts ist eine Dokumentation des aktuellen Zustands der Küsten oberhalb und unterhalb des Meeresspiegels  und der Veränderungen. Die Ergebisse sind ein Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz.

In der Saison 2016 wurden Filmaufnahmen und Fotoserien mit unterschiedlichen Kameras und mit der Drohne erstellt.

Die Auswertung wird mit verschiedenen Techniken der Photogrammetrie durchgeführt.

Heute haben wir unser erstes Photosynth für ein Küstenpanorama auf der Website https://photosynth.net/preview/ veröffentlicht. Es zeigt die von NW nach SO verlaufende Küstenlinie von Meganisi mit ihren Klippen und Höhlen. Meganisi ist eine der zentralen Ionischen Inseln. Der südliche Teil ist unbewohnt.

Anmerkung: das Ende des Photosynth Services wird Ende 2016 angekündigt und am 06.02.2017 wird der Service von Microsoft eingestellt.

Photosynth - Meganisi

Photosynths sind berechnete Bildkonstrukte, die in dem dafür entwickelten Betrachter (Web Viewer) angesehen werden können. Der Betrachter erlebt dabei über die dynamsiche Verschiebung des Photosynths einen 3D-Effekt. Das Photosynth kann angehalten und vergrößert werden. Weitere Photosynths werden in den nächsten Jahren folgen.

Die Grafik zeigt die rekonstruierten Kamerapositionen bei den Aufnahmen der Einzelbilder und das relativ grobe Netz aus Bildelementen. Diese Darstellung kann im Photosynth-Viewer durch Drücken der Taste C (camera) ausgewählt werden.

Photosynth - Kameraweg

Photosynth ist eine Technologie und ein Cloud Service von Microsoft Research. Nach dem Bereitstellen (Upload) von Bildern und der Charakterisierung der Aufnahmen erstellt der Service automatisch ein Photosynth. Für das Meganisi-Photosynth wurde eine Auswahl von 200 Aufnahmen verwendet (aufgenommen wurden mehr als 3600).

Der Photosynth-Service identifiziert im ersten Schritt Auffälligkeiten (Features) in den Bildern und sucht nach diesen auf benachbarten Aufnahmen. Die Liste der Features wird beim zweiten Schritt, der Bündelausrichtung (bundle adjustment) ausgewertet. Dabei wird ein 3-dimensionales Modell der Features erstellt und aus diesem die Kamerapositionen und Aufnahmerichtungen rekonstruiert. Im dritten Schritt werden 3D-Flächen (3D shapes) basierend auf den einzelnen Bildern generiert und die Bilddaten auf diese Shapes projeziert. Das Ergebnis wird dann im Viewer dargestellt. Bei dieser Technik wird kein vollständiges 3D-Modell erstellt. Es ist deshalb auch nicht möglich, Abstände oder Positionen im Photosynth auszuwerten.

Die Erstellung eines 3D-Volumenmodells für die Küsten wird mit einer anderen Technik versucht. Dazu wird von AutoDesk das Produkt Remake eingesetzt. Mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag.