Woche 6# Themengebiet: Elektro-Außenbordmotoren für Beiboote
Jeder fängt mal klein an. Es muss nicht gleich ein großer Solar-Katamaran sein, denn es geht auch viel kleiner und trotzdem leistet man seinen Betrag für die Umwelt. Gerade hier im Ionischen Meer sehen wir sehr viele Segler mit Benzin-Außenbordmotor für ihre Dinghis (das sind kleine Beiboote um an Land zu kommen, wenn man nicht direkt an einem Steg anlegt). Wir auf der SolarWave haben einen Elektro-Außenborder. Den Akku laden wir bisher über das Standard-Ladegerät (230V), das über die SolarWave-Solarmodule mit Energie versorgt wird.
Wäre es auch möglich, eine autarke Lösung zu bauen, die auch für Segler einsetzbar ist?
Sehr häufig schleppen Segler ihr Beiboot an einer Leine hinter sich her. Das ist einerseits keine gute Seemannschaft (wegen des schlechten Wirkungsgrades, da das Beiboot wie ein Treibanker wirkt und die Manövrierfähigkeiten des Segelbootes ungünstig beeinflusst werden) ist aber andererseits auch praktisch, da viele Segelboote keine Davits haben und das Beiboot nur aufwändig und ungünstig an Deck verstaut werden kann.
Zudem bietet das geschleppte Beiboot die Möglichkeit, auf dem Beiboot ein Solarpaneel zu positionieren, das nicht vom Rigg des Segelbootes beschattet wir.
Wir starten einen Test. Ein einzelnes Solarpaneel (Kenndaten: Pmpp 74W, Umpp 9,3V, Impp 8A) schließen wir über einen DC-DC Step-Up-Konverter (8-12 V wird auf 24 V transformiert) an den Wechsel-Akku des Torqueedo-Elektro-Außenbordmotors an. Davor haben wir festgestellt, dass die Spannung des Paneels ohne den DC-DC Konverter zu niedrig ist für das in den Akku integrierte Ladegerät.
Nachdem alles zusammengeschaltet ist können wir mittels eines Shunt-Widerstandes den aktuellen Strom, die Spannung, die Leistung und die geladene Energie messen und die Testphase beginnt.
Das polykristalline Paneel, welches wir benutzen, ist wasserfest und flexibel. Bei polykristallinen Paneelen ist die Leistung niedriger als bei monokristallinen Zellen, da durch die physikalischen Eigenschaften der Wirkungsgrad kleiner ist.
Das Prinzip des autarken solaren Elektro-Ladegeräts ist einfach, der Aufbau ebenso. Messergebnisse und Details zum Nachbau folgen auf der Webseite. Mit dieser Lösung werden auch Segler unabhängig vom Benzin-Außenbordmotor und können die Vorzüge eines Elektro-Außenbordmotors nutzen.
Die letzte Woche auf der SolarWave geht für mich so langsam zu Ende. Ich bedanke mich schon einmal für den Aufenthalt hier an Bord der SolarWave bei der Falk Viczian Solarboot-Projekte gemeinnützige GmbH und für die tollen Eindrücke und die Bereicherung an Wissen rund um die Solarboottechnik, nicht selten einen Einblick in die Zunkunftschancen und Möglichkeiten dieses interessanten Konzeptes/Projekts.
unterwegs mit achterlichem Wind und Welle