Schriftbarsch

Diesen schlafenden Schriftbarsch haben wir am 7. Juli 2024 an der Südküste von Kefalonia fotografiert: https://www.inaturalist.org/observations/253353367

Schriftbarsche sind nachaktiv und deshalb kann man tagsüber schon mal einen mit offenen Augen schlafenden Schriftbarsch antreffen, wie diesen oben im Bild, der entspannt auf einem weichen Algenbett ruht. Wir sehen diese neugierigen Barsche fast an jedem Schnorchelspot und sie sind immer interessant zu beobachten. Meist schwimmen sie entspannt vor ihrem Rückzugsort, oft einer Felsspalte oder Neptungras.

Erwachsene Tiere haben einen leuchtend blauen Fleck an der Seite:

https://www.inaturalist.org/observations/253998790

Schriftbarsche stellen sich gerne frontal zum Betrachter auf, vielleicht um sich ganz besonders groß zu machen, vielleicht weil sie neugierig sind, vielleicht weil sie auf ihre Art und Weise Kontakt aufnehmen wollen:

https://www.inaturalist.org/observations/175189077

Man erkennt ganz klar die Persönlichkeit des Fisches!

https://www.inaturalist.org/observations/254825586

Wenn es ihnen zu viel wird, schwimmen sie jedoch blitzschnell weg und verstecken sich in einer Felsspalte oder auch gerne im Seegras.

In der Fortpflanzungszeit von Mai bis August kann man die Fische oft in Paaren sehen. Hier haben wir ein Video veröffentlicht, in dem mehrere Schriftbarsche zu sehen sind:

https://www.youtube.com/watch?v=XSTlDFgeIlQ

Die Faszination einem Schriftbarschen unter Wasser zu begegnen wird vom Autor des Buches „Die Eloquenz der Sardine“ ganz wunderbar beschrieben:

„Als Erster hat mir der Schriftbarsch den diskreten Zauber vermittelt, den ein Dialog mit einem Meeresbewohner haben kann. Der Cousin des Sägebarschs lebt in den felsigen Gründen des Mittelmeers. Er arbeitet als Wachposten und ist mit unbändiger Neugier bestückt. Sobald ein Eindringling kommt, schwimmt er ihm entgegen und warnt die anderen Fische. Dank ihm konnte ich schon oft Kraken aufstöbern. Immer wenn ich vor dem Felsen eines Schriftbarschs vorbeischwamm, kam er aus seinem Loch, schwebte auf der Stelle und sah mir interessiert in die Augen. Das war nicht irgendein Reflex; der Schriftbarsch versuchte zu verstehen, was sich hinter diesem seltsamen Wesen in Taucheranzug und Schwimmbrille verbarg. Mit Gesten und Blicken bekundeten wir uns unsere gegenseitige Neugierde. Ein echter Austausch, auch wenn er ziemlich rudimentär erscheinen mag. Keiner von uns war in der Lage zu verstehen, was der andere ihm gern mitgeteilt hätte. Aber in einem Dialog geht es nie darum, immer alles zu verstehen. Im Gegenteil, das ist sogar vollkommen unmöglich.“ François, Bill. Die Eloquenz der Sardine: Unglaubliche Geschichten aus der Welt der Flüsse und Meere (S.153-154). C.H.Beck. Kindle-Version.

Das können wir nur bestätigen, Schriftbarsche sind faszinierend und verraten hin und wieder einen versteckten Oktopus… Wie das geht? Bald wird mehr verraten! Das Buch „Die Eloquenz der Sardine“ ist auf alle Fälle eine absolute Leseempfehlung von uns.