Mittelmeer-Muräne

Diese Mittelmeer-Muräne fotografierten wir am 11. Juli 2024 in der Laganas Bucht im Süden von Zakynthos: https://www.inaturalist.org/observations/253549906

Muränen sind grundsätzlich sehr friedliche Fische und gehören zur Familie der Aale. Tagsüber verstecken sie sich meist in einer Höhle und werden nachts aktiv. Da Mittelmeer-Muränen stark bejagt werden, findet man nur noch selten so schöne große Exemplare wie auf dem Bild.

Muränen sind fast blind trotz ihrer großen Augen, aber sie haben einen ganz hervorragenden Geruchssinn, das erklärt ihre röhrenförmigen hervorstehenden Nasenlöcher, die man hier gut erkennen kann:

https://www.inaturalist.org/observations/107281620

Die Tiere können bis zu 1,30m lang werden. Einmal haben wir tagsüber eine sehr große Muräne im Seegras gesehen, ca. 1,10m lang, die von der Begegnung genauso überrascht war wie wir:

https://www.inaturalist.org/observations/253494307

Die Muräne hat sowohl einen ganz besonderen Kiefer als auch ganz besonders robuste nach hinten gebogene glasartige Zähne. Es hört sich fast unglaublich an, aber die Muräne hat einen zweiten Kiefer im Hals, der blitzschnell nach vorne schnappen und die Beute in den Rachen ziehen kann, nachdem die Zähne des ersten Kiefers die Beute gepackt haben. Das alleine ist schon sehr ungewöhnlich. Aber erst in 2019 wurde der komplexe Übergabe Mechanismus zwischen beiden Kiefern erneut überarbeitet und dokumentiert. Wer möchte, kann sich ein Schaubild auf Wikipedia ansehen oder in einem wissenschaftlichen Artikel dazu näher informieren.

Um zu atmen müssen Muränen aktiv das Wasser an ihren Kiemen im Maul vorbeipressen, deshalb machen sie in Ruhestellung das Maul regelmäßig auf und zu.

Mittelmeer-Muränen leben oft in Symbiose mit der Mittelmeer-Putzergarnele. Diese kleinen Garnelen fressen die Essensreste zwischen den Zähnen der Garnele und befreien sie von Parasiten. Leider haben wir bisher noch keine Aufnahme von einer solchen Putzergarnele bei einer Muräne machen können.

Muränen greifen normalerweise keine Menschen an. Da sie aber fast blind sind, kann es sein, dass sie aus Versehen einen Taucher oder Schnorchler beißen, falls auch gerade eine Beute vorbeischwimmt. Deshalb sollte man ihnen doch nicht zu nahe kommen.

Quelle: Volker Neumann und Thomas Paulus: Mittelmeer-Atlas: Fische und ihre Lebensräume. MERGUS Verlag GmbH, 2005, ISBN 3-88244-061-9, Seite 708