Begegnung mit einem Oktopus

Im Juni 2025 hatte unser Fotograf Falk eine ihn tief berührende Begegnung mit einem Oktopus. Obwohl die Bilder noch nicht auf iNaturalist veröffentlicht sind, gibt es hier eine kleine Vorschau, sozusagen als Weihnachtsgeschichte.
Wir haben schon viele Oktopusse gesehen, fast immer versteckt in ihren Höhlen und verbarrikadiert mit Steinen. Aber diese Begegnung war komplett anders. Unser Fotograf war auf der Suche nach den Persischen Flügelschnecken, die er 2024 an diesem Spot fotografieren und filmen konnte. Er war schon mehrfach alles abgeschwommen und abgetaucht, fand aber keine Spur der Schnecken.
Auf einmal hatte er das Gefühl beobachtet zu werden und sah einen Oktopus. Dieser war auf einmal da, frei ruhend auf einer großen sandigen Unterwasserebene. Falk hatte instinktiv das Gefühl, dass er es mit einer Oktopuslady zu tun hat, obwohl er dafür keine Beweise hat. Diese Oktopusdame versteckte sich nicht, floh nicht, sie beobachtete Falk einfach.

Unser Fotograf durfte sie von allen Seiten fotografieren und sie ließ das entspannt und aufmerksam zu. Wenn er zu nahe kam, streckte sie ihren Siphon mal nach links und mal nach rechts und blies ihn spürbar an.

Dann nahm sie alle möglichen Farben und Formen an, ihre Art der Kommunikation.

Die Farben um die Augen blieb hell, wurde weder dunkel noch rot wie bei einem ärgerlichen Oktopus.

Nach vielen Bildern und Videos schwamm sie langsam weg. Falk schwamm ihr hinterher.

Und dann passierte das Unglaubliche: sie führte ihn direkt zu einer Gruppe von mindestens fünfzig Persischen Flügelschnecken! Die Schnecken, die Falk wieder und wieder gesucht und nicht gefunden hatte. Während Falk die Flügelschnecken fotografierte, blieb sie in der Nähe und beobachtete ihn.
Wie bedankt man sich bei einer neugierigen, intelligenten und hilfsbereiten Oktopusdame, die anscheinend Gedanken lesen kann?
Falk schwamm zu ihr hin und machte etwas, was er in all den Jahren Freitauchen noch nie gemacht hatte. Er nahm seinen Bleigurt ab und legte ihn auf den Sandboden – als Dankeschön. Oktopusse sind sehr neugierig und einen Bleigurt hatte sie mit Sicherheit noch nie untersuchen können. Und tatsächlich: Die Oktopusdame verstand das Angebot, schwamm schnell näher und tastete den Bleigurt sehr neugierig ab.

Vor lauter Aufregung veränderte sie ihre Haut komplett und wurde ganz „spiky“, das heißt die Hautoberfläche bekam viele kleine und größere „Hörnchen“. Das Dankeschön von Falk kam offensichtlich richtig gut an!

Nach über achtzig Apnoe Tauchgängen war Falk nun erschöpft, sammelte seinen Bleigurt ein und tauchte wieder auf. Die Oktopusdame schwamm daraufhin entspannt weg.
Falk kam nach dieser ihn sehr bewegenden Begegnung mit hunderten Bildern und einigen Videoaufnahmen aufs Boot zurück und diese besondere Begegnung mit einem so anderen intelligenten Wesen berührt ihn bis heute.
Im Laufe der nächsten Monate werden wir auch diese Begegnung als Beobachtung auf iNaturalist dokumentieren.
Diese Beobachtung haben wir als kleine Weihnachtsgeschichte heute in unserem Adventskalender veröffentlicht: https://www.solarboot-projekte.de/ausstellungen/adventskalender-2025/